Berühmte Diamanten – II: Koh-i-Noor
2. Koh-i-Noor
Der Koh-i-Noor („Berg des Lichts“) wiegt 108,93 Karat (21,786 g) und gehört zu den wertvollsten und wegen seines Mythos zu den bekanntesten Diamanten der Welt. Als Teil der britischen Kronjuwelen ist er heute im Tower von London ausgestellt. Die letzte Trägerin war Königin Elizabeth (1900–2002), The Queen Mother, die die Krone mit dem Koh-i-Noor bei den Krönungsfeierlichkeiten 1937 trug. Bis zur Unabhängigkeit Indiens war sie als Ehefrau von George VI die letzte Kaiserin von Indien.
Seine Herkunft lässt sich bis ins Jahr 1304 nach Afghanistan zurückverfolgen. Nach vielen Kriegen und Eroberungen zwischen Indien, Pakistan, Afghanistan und Iran wechselte der Stein über die Jahrhunderte vielfach seine Besitzer.
So schmückte der Stein einst ein Auge des Pfaus im damals weltberühmten Pfauenthron in Delhi, wie der französische Forschungsreisende Jean-Baptiste Tavernier im Bericht über seine „Abenteuerlichen Jahre beim Großmogul 1641 bis 1667“ zu berichten wusste. Der Pfauenthron mit seinen tausenden Diamanten, Saphiren, Rubinen und Smaragden kostete laut Tavernier vier Mal soviel wie das berühmte Grabmal der verstorbenen Frau des Moguls, Taj Mahal.
1739 eroberte der persische Herrscher Nader Shah die Stadt Dehli. Die Legende besagt, dass der Shah den besiegten indischen Mogul, dem Hinweis einer Haremsdame folgend, aufforderte, den Turban nach traditionellem Ritus zum Zeichen der ewigen Freundschaft mit ihm zu tauschen – eine Geste, die nicht abgelehnt werden konnte. Tatsächlich entdeckte er den darin versteckten Diamanten und rief aus, er habe einen „Berg des Lichts“ entdeckt.
1747 wurde der persische Schah ermordet und der Koh-i-Noor gelangte in die Schatzkammern des Staates Punjab. Als dieser 1849 infolge der Sikh-Kriege von Britisch-Indien annektiert wurde, ging das Juwel in den Besitz der Britischen Ostindien-Kompanie über. Diese überreichte ihn anlässlich ihres 250. Gründungsjubiläums 1850 an Königin Victoria.
Die Queen ließ den Diamanten daraufhin in seine heutige Form neu schleifen, um ihn den westlichen Ansprüchen an Form und Schliff anzupassen. Dadurch reduzierte sich seine einstige Größe von 186 Karat auf seine heutige Größe von 108,93 Karat (21,786 g).
Quellen:
• Das Objekt auf der Bühne: Diamanten, Dinge und Johann Melchior Dinglingers Imaginationen einer Geburtstagsfeier in Agra / in Synergies in Visual Culture / Bildkulturen im Dialog / AutorIn: Hannah Baader, Seitenzahl: 269–284 / DOI: https://doi.org/10.30965/9783846754665_021
• Süddeutsche Zeitung, 13. Juli 2019, 16:57 Uhr: Diamant Koh-I-Noor, Berg des Lichts
Er wurde geraubt und verschenkt, Indien fordert ihn, doch er bleibt Teil der britischen Kronjuwelen: Geschichte des Diamanten Koh-I-Noor. Von Josef Schnelle
• Wikipedia
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